Am 14. März 2022 ist die erste Biografie über Alfred Grünfeld erschienen:

Isabella Sommer: Alfred Grünfeld (1852–1924). Der „Pianist Wiens“

Biografie, Werkkatalog, Tonträger-Verzeichnis; 428 Seiten, 44 Abbildungen; Verlag: Hollitzer Wien, 2022; ISBN 978-3-99012-544-1; zu beziehen über den Buchhandel und den Verlag. Auch als E-Book erhältlich. Siehe: https://www.hollitzer.at/buch/alfred-gruenfeld-1852-1924

Diese erste Biografie beleuchtet Alfred Grünfelds verschiedene Wirkungsstätten, Karrieren und die Privatperson anhand von Briefen und Erinnerungen, Aussagen von Weggefährten und Zeitungsberichten. Der Anhang veröffentlicht u.a. den Werkkatalog des Komponisten, eine Übersicht der von ihm eingespielten Tonträger und seinen Familienstammbaum.

Der Virtuose, Improvisator, Komponist und „charmante Salonlöwe“ galt als der „Pianist Wiens“ – er hat „immer Musik gemacht im Wiener Geiste“, schreibt Julius Korngold 1924. Der begehrte Gast der High Society bezauberte das Großbürgertum und höchste aristokratische Kreise mit seinem Klavierspiel, Witz und Eloquenz: „[…] als liebenswürdig mousierendes Element, als guter Geist der Unterhaltung, als Klassiker des Anekdotenvortrages.“ (Eduard Hanslick, 1896)

Konzertreisen führten ihn durch Österreich-Ungarn, Deutschland, Russland, Rumänien und in die Vereinigten Staaten.

Der Großteil seiner ca. 100 Kompositionen, mehrheitlich Salon- und Virtuosenstücke für Klavier, ist heute vergessen, bis auf seine Transkriptionen nach Melodien des mit ihm befreundeten Johann Strauss (z.B. Frühlingsstimmen Walzer).

Seine Einspielungen, die er – ein Pionier der Tonaufnahme – auf Wachsrollen für Edison Phonograph, Notenrollen für mechanische Klaviere und Schallplatten hinterlassen hat, dokumentieren den „Lyriker am Klavier“, seinen „samtweichen Anschlag“ und vor allem ein Musizieren, das berührt.

Die Phonolamusic-CD zum Buch: